Mit dem umweltfreundlichen Verfahren der Vakuumtechnik werden bei H-O-T mittel- bis hochlegierte Stähle gehärtet. Es ist das thermische Verfahren, mit dem sich insbesondere bei verzugsempfindlichen Werkstücken ausgezeichnete Resultate erzielen lassen. Mit präzise kontrollierbaren Parametern und viel Praxiswissen aus 50 Jahren sorgen wir für hochwertige Ergebnisse in Serie.
Die Anwendungsbereiche
Automobilindustrie | Medizintechnik | Luft- und Raumfahrtindustrie
Elektroindustrie | Textilindustrie | Maschinenbau | Werkzeugbau
Die Werkstoffgruppen
Mittel- bis hochlegierte Stähle
Wärmebehandlungen im Bereich Vakuumhärten
Spannungsarmglühen
Wenn vorhandene Eigenspannungen das Verzugsverhalten beim Härten unzulässig beeinflussen, ist ein Spannungsarmglühen erforderlich. Eine Korrektur der dadurch eintretenden Maß- und Formänderungen ist durch eine entsprechende Bearbeitungszugabe zu berücksichtigen. Die Temperatur muss unterhalb der Umwandlungstemperatur Ac1 liegen, sie sollte dieser Temperatur aber möglichst nahe sein. Unter dieser Voraussetzung ist nach dem Erwärmen ein Halten nicht erforderlich. Das Erwärmen und Abkühlen ist so durchzuführen, dass keine zusätzlichen oder neuen Eigenspannungen entstehen können. Bei kaltverformten Werkzeugen ist ein Normalglühen vorzuziehen, während beim Spannungsarmglühen infolge Rekristallisation eine Grobkornbildung eintreten kann.
Vergüten
Härten mit nachfolgendem Anlassen meist oberhalb 550°C, um eine gewünschte Kombination mechanischer Eigenschaften zu erreichen. Insbesondere soll gegenüber dem gehärteten Zustand die Zähigkeit verbessert werden.
Härten
Das Härten soll dem Bauteil möglichst durch Martensitbildung eine hohe Härte verleihen. Es besteht aus den beiden Schritten Austenitisieren und Abkühlen mit zweckentsprechender Geschwindigkeit.
Auslagerungshärten
Verfahren zur Erhöhung der Festigkeit durch die Bildung von Ausscheidungen. Dieses Verfahren besteht aus den Teilprozessen Lösungsbehandeln und Auslagern.
Anlassen
Ein- oder mehrmaliges Erwärmen eines gehärteten Werkstückes auf vorgegebene Temperatur (<Ac1), halten auf dieser Temperatur und anschließendes, zweckentsprechendes Abkühlen.
Weichglühen
Weichglühen ist eine Wärmebehandlung zum Erreichen einer möglichst geringen Härte bei gleichzeitig hoher Verformbarkeit. Durch Erwärmen und mehrstündigem Halten im Bereich der Ac1-Umwandlung werden Härtungsgefügeanteile und Kaltverfestigung beseitigt und die Zementitlamellen des Perlits nehmen eine kugelige Form an (man spricht auch vom Glühen auf kugelige Karbide). Der weichgeglühte Zustand ist in den meisten Fällen am zweckmäßigsten zum Zerspanen und Kaltumformen sowie für das Härten. Ausgenommen sind Stähle mit niedrigem C-Gehalt, die beim Drehen oder Fräsen zum „Schmieren“ neigen.
Normalisieren
Wärmebehandlung, bestehend aus Austenitisieren und anschließendem Abkühlen an ruhender Luft.
Strukturberhandlung
Die Strukturbehandlung dient ähnlich dem Spannungsarmglühen dem Zweck, Bearbeitungsspannungen abzubauen und erfolgt i.d.R. nach der Grobzerspanung. Die Behandlung besteht aus einem Härten und anschließendem Weichglühen. Durch die eintretende Gefügeumwandlung ist bei der anschließenden Wärmebehandlung mit geringeren Form- und Maßänderungen zu rechnen.
Dampfanlassen
Beim Dampfanlassen wird auf die Oberfläche der Werkzeuge eine dunkelblaugrau-schwarze Oxidschicht (Magnetit) aufgebracht. Neben dem optischen Effekt wird durch das Dampfanlassen die Korrosionsbeständigkeit verbessert und der Reibkoeffizient minimiert.
Tiefkühlen
Verfahren zum Erreichen von Maßstabilität von wärmebehandelten Teilen durch ein nach der Wärmebehandlung durchgeführtes Tiefkühlen. Dient zum Umwandeln noch vorhandenen Restaustenits bzw. zur Gefügestabilisierung.
H-O-T Härterei –
Sonderbehandlungen auf Kundenwunsch
- Partielles Anlassen mittels Induktion
- Sonderchargierungen für komplizierte Geometrien
- Tiefkühlprozesse
- Spezialwärmebehandlung für Werkstücke, die anschließend beschichtet, erodiert, photogeätzt oder einer weiteren Wärmebehandlung wie z. B. dem Nitrieren unterzogen werden
- Oxidieren von Werkzeugen in unseren Vakuum-Anlassöfen